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Erfolgreich im Praxis-Einsatz unterwegs: Wasserstoff-LKW
© Hylane

Ein Jahr Wasserstoff-LKW in Deutschland

Die ersten Wasserstoff-LKW in Deutschland sind seit mehreren Monaten erfolgreich im praktischen Einsatz. Ihre Alltagstauglichkeit macht sie zu einer überzeugenden Alternative zu konventionellen Antriebsformen. Die signifikante Nachfrage und das positive Feedback der Anwender bestätigen, dass Wasserstoff-LKW entscheidende Herausforderungen im schweren Straßengüterverkehr bewältigen, die reine Elektrofahrzeuge nicht adressieren können.

2023 ist das Jahr mit dem bisher höchsten CO2-Ausstoß weltweit. Insbesondere im Verkehrssektor sind die Emissionen aufgrund des steigenden Transportvolumens gestiegen statt gesunken. Da ein Großteil der Emissionen beim Transport aus dem Straßengüterverkehr stammen, sieht der „European Green Deal“ vor, dass bis 2040 neue LKW 90 Prozent weniger Emissionen verursachen sollen. Hierbei werden Wasserstoff- Fahrzeuge eine wichtige Rolle spielen.

H2-LKW sind eine wichtige Ergänzung zu batterieelektrischen Fahrzeugen. Sie sind auch einsatzbar in Regionen, an denen das Stromnetz an seine Grenzen stößt und lange Ladezeiten im Alltag nicht umsetzbar sind. Aufgrund der hohen Batterie-Gewichte gibt es bei rein elektrischen LKW Einschränkungen bei der Zuladung. Bei Wasserstoff- Fahrzeugen steht den Nutzern das volle Zuladungsgewicht zur Verfügung. Außerdem eignet sich Wasserstoff besser, um Strom bei Leistungsspitzen im Rahmen der regenerativen Energieerzeugung zu speichern und nutzbar zu machen.

Von den Vorteilen der Wasserstoff-Lastwagen überzeugt, hat „hylane“ als Tochtergesellschaft der DEVK vor genau einem Jahr das erste H2-Fahrzeug an einen Kunden in Stuttgart übergeben. In der Zwischenzeit ist die Flotte auf 44 LKW gewachsen und weitere 78 Fahrzeuge sind im Zulauf – kein anderes Unternehmen in der Europäischen Union betreibt so viele Trucks mit Brennstoffzellen. Auf dieser Basis hat das Hylane-Team mittlerweile fundierte Erfahrungen aus einem Jahr Praxiseinsatz dieser Antriebstechnologie im schweren Straßengüterverkehr gesammelt.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Wasserstoff-Fahrzeuge schon heute alltagstauglich sind. Mit DB Schenker, Rewe, Spedition Amm und Sonepar nutzen etablierte Unternehmen des Pay-Per-Use-Modell aus Köln und konnten Erfahrung mit der neuen Technologie sammeln. Dabei sind die LKW im vergangenen Jahr stabil gelaufen und es gab keine Ausfallzeiten aufgrund der neuen Antriebstechnologie. Durch die hohe Laufruhe sind die Fahrzeuge besonders bei den bisher über 60 eingewiesenen Fahrern beliebt. Erste Kunden planen gemeinsam mit Hylane bereits den Einsatz weiterer Lastwagen.

Über 60.000 km haben die Fahrzeuge allein im November zurückgelegt – und sammeln jeden Tag weiter Laufleistung und Praxiserfahrung. Die Reichweiten der LKW haben die Herstellerangaben von 450 km regelmäßig übertroffen. Eine Vollbetankung ist durchschnittlich in unter 15 Minuten erfolgt. Tageslaufleistungen von bis zu 800 km zeigen, dass auch ein Zweischicht-Betrieb ohne Probleme möglich ist. Getankt wurde dafür an 15 verschiedenen Tankstellen – etwa in Neumünster, Hamburg, Nürnberg oder dem Rhein-Ruhr-Gebiet. Der Einsatz der H2-Fahrzeuge statt Diesel hat bislang über 220 t CO2 gespart.

Nachdem der Nachweis erbracht ist, dass Brennstoffzellen-Technologie zuverlässig funktioniert und von Nutzern akzeptiert wird, sind die Voraussetzungen für einen Markthochlauf geschaffen. Vor allem für Nutzer, Hersteller und Infrastrukturbetreiber besteht nun mehr Sicherheit, dass die Technologie tauglich für den wirtschaftlichen Betrieb ist: Das gibt Rückenwind für mehr Investitionen in diesem Bereich, um langfristig eine ökonomisch nachhaltige Skalierung zu ermöglichen, die ohne Förderung umsetzbar ist.

Um weitere Wasserstoff-Fahrzeuge in den Betrieb zu bringen, ist es notwendig, dass die Tankstelleninfrastruktur und das Service- und Werkstattnetz beständig wachsen. Ein weiterer Flaschenhals ist die Verfügbarkeit von ausreichend H2-LKW. Die meisten Fahrzeuge stammen aktuell von ausländischen Herstellern. Wünschenswert wäre, dass das Fahrzeugangebot zunimmt – vor allem bei deutschen Herstellern. In der frühen Phase der Antriebswende bleibt es unerlässlich, alternative Antriebe durch gesetzliche Rahmenbedingungen für den Einsatz attraktiver zu machen als fossile Kraftstoffe: Mit der CO2-basierten Maut und drohenden Fahrverboten sind regulatorische Anreize für einen nachhaltigeren Verkehrssektor gelegt.

Gemeinsam mit starken Partnern wird sich Hylane weiter für den Hochlauf von Wasserstoff-LKW in Deutschland einsetzen. Die ersten Schritte dafür sind mit dem stetigen Ausbau der Flotte und der Erweiterung um neue Fahrzeugkategorien und Hersteller getan.

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